Liebes Tagebuch!

Wow, ich hätte nicht gedacht, dass ich das einmal schreibe! Aber momentan geht in meinem Leben so viel ab, ich muss das einfach mit jemandem teilen. Deswegen starte ich jetzt mit diesem Tagebuch. Hoffentlich hilft das Aufschreiben, etwas Ordnung in mein chaotisches Leben zu bringen!

Aber zuerst: wer bin ich überhaupt?

Ich sollte mich vielleicht erstmal vorstellen, damit du weißt, mit wem du es hier zu tun hast. Ich bin Hannah, 19 Jahre alt und letztes Jahr mit meinem Abitur fertig geworden. Seitdem ist viel, aber irgendwie auch gar nichts passiert. Ich jobbe nebenbei, um Geld zu verdienen und damit ich nicht nur zuhause rumhänge, aber eigentlich fühle ich mich noch genauso planlos wie vor einem Jahr.

Ausbildung oder Studium? Die große Frage

Selma – meine beste Freundin – hat direkt nach dem Abi eine Ausbildung begonnen. Ich sehe mich ja auch eher bei etwas Praktischem; den ganzen Tag in Vorlesungen rumsitzen stelle ich mir ziemlich trocken vor. Ich will etwas machen, wo ich gefordert werde, Abwechslung habe und dabei am besten schon mein eigenes Geld verdiene.

Dass Selma schon so weit ist, stresst mich manchmal. Ich will auch endlich etwas haben, das mich weiterbringt. Aber ich habe keinen Plan, welche Ausbildung oder welcher Beruf wirklich zu mir passt.

Warum ist es so schwer, sich zu entscheiden?

Es gibt so viele Möglichkeiten, dass ich einfach nicht weiß, wo ich anfangen soll. Und ehrlich gesagt, macht mir das ein bisschen Angst. Ich will nicht irgendeinen Weg einschlagen, nur um später festzustellen, dass es die falsche Entscheidung war.

Aber gleichzeitig habe ich das Gefühl, mir läuft die Zeit davon.

Meine Familie fragt ständig, was ich jetzt machen will. Das ist zwar lieb gemeint, aber setzt mich ziemlich unter Druck. Letztens erst lag mein Onkel mir beim Familiengrillen in den Ohren:

💬 „Wie, du willst nicht studieren? Du hast doch so ein gutes Abitur gemacht!“

Abgesehen davon, dass mein Abitur total durchschnittlich ist, heißt das doch nicht, dass ich studieren muss! Es kommen noch so viele andere Berufswege in Frage, die doch auch wichtig sind! Der Installateur, der letztens da war, um die Spülmaschine von meinem Onkel anzuschließen, hat ja schließlich auch eine Ausbildung gemacht – und ohne ihn hätte er ein Problem gehabt!

Wenigstens unterstützen meine Eltern mich. Von ihnen höre ich dafür aber den halben Tag: „Und, hast du dich schon über Ausbildungswege informiert?“. Es ist ja nicht so, als würde ich mich nicht kümmern! Ich habe schon alles Mögliche probiert:

• Ich habe mit meinen Freunden und Freundinnen geredet
• Gegoogelt („Welche Ausbildung passt zu mir?“ – meine meistgesuchte Frage 😅)
• War bei der Berufsberatung
• Und lese sogar die Stellenanzeigen in der Tageszeitung!

Aber irgendwie spricht mich nichts so wirklich an.

Letzte Hoffnung: Die Ausbildungsmesse?

Vielleicht bringt ja diese Ausbildungsmesse etwas, auf die meine Eltern mich schleppen wollen. Sie sind supercool und ich habe sie dolle lieb, aber manchmal schlagen sie etwas über die Stränge, wenn es um meine Zukunftsplanung geht. Eltern halt…

Eigentlich war ich erst skeptisch, aber je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr Sinn ergibt es. Auf der Messe stellen sich verschiedene Branchen und Unternehmen vor. Es ist eine super Gelegenheit, direkt mit Azubis und ausbildenden Personen zu sprechen, statt ewig im Internet nach Antworten zu suchen.

📍 Das Beste: Die Messe findet sogar in meiner alten Schule statt!

Vielleicht ist das genau das, was ich brauche. Mich mit Leuten unterhalten, die wirklich wissen, wie der Berufsalltag aussieht, anstatt nur auf Karriereseiten irgendwelche Standardinfos zu lesen.

Bin ich die Einzige, die sich so fühlt?

Meinst du, anderen geht es auch so? Meine Freunde und Freundinnen haben ihr Leben schon so im Griff. Manchmal habe ich das Gefühl, ich bin die Einzige, die noch nicht so richtig weiß, wohin mit sich.

Trotz meiner Unsicherheit freue ich mich auf das, was kommt.

• Ich will endlich ein richtiges Gehalt bekommen – mein eigenes Geld verdienen und nicht mehr komplett von meinen Eltern abhängig sein.
• Ich will neue Dinge lernen, die mich wirklich interessieren und nicht nur Theorie aus Schulbüchern.
• Ich will tolle Menschen treffen, die mich inspirieren und mit denen ich gerne zusammenarbeite.

Ich weiß noch nicht genau, was meine Zukunft bringt, aber eines steht fest:

Dieses Jahr wird mein Jahr! 😊

Bis dahin,
deine Hannah